In den Pfingsttagen 2024 trafen Geomanten und Erdenhüter, um die Landschaft um Füssen zu erforschen. Am letzten Tag unseres Aufenthaltes wollten wir das sogenannte Schloss im Loch besuchen, bei dem sich auch ein Schalenstein befindet, der wohl aus einer sehr alten Zeit stammt. Das Schloss im Loch ist eine Höhlenburg am Schwarzenberg, welche ca. 12 m tief und fast 35 m lang ist. Diese Höhle hat wohl schon nach der Eiszeit den Jägern Schutz geboten und wurde Jahrtausende lang genützt, auch in der Eisenzeit wurde hier eine keltische Viereckschanze gebaut.
Über die alte Römerstraße Via Claudia, die direkt an unserer Unterkunft in Pinswang vorbeiführt, erreichen wir mit einem kurzen Spaziergang, das steile Waldstück, in dem sich in ca. 70 Metern Höhe ein riesiger Fels aus dem Wald wölbt. Glatt geschliffen und in den schönsten Ockerfarben leuchtet dieser beeindruckende Überhang zu uns herunter.
Am Fuße des Eingangs zum Weg hinauf liegt ein kleiner Moorsee, an dem man begonnen hatte eine keltische Siedlung auszugraben. Unser Vermieter teilte uns mit, dass die Forschungen dann eingestellt wurden, als damals der Fund der Gletschermumie Ötzi in der Nähe des Similaun bekannt wurde.
Das Wetter ist herrlich, ein Regen hat über Nacht die Frühlingslandschaft reingewaschen und die Kühe grasen friedlich im satten Gras. Wir halten kurz inne und bitten um Einlass in diesen verzauberten Landschaftsraum, um die sichtbaren und unsichtbaren Ebenen zu erkunden. Sogleich führt uns ein kleiner Steig steil bergauf und voller Freude tauchen wir in den Wald, der viel Vergangenes bewahrt, ein. Mehrmals treten wir über unsichtbare Schwellen, in denen wir besondere Kräfte wahrnehmen. Eine Teilenehmerin spürt, dass wir von den Wesenheiten willkommen geheißen werden.
Wir befinden uns am Ende des Bergrückens vom Schwarzenberg, ein sogenannter Drachenberg, der auf der nördlichen Seite in die märchenhafte Landschaft des Alpsee mit den Schlössern Hohenschwangau und Neuschwanstein mündet.
Ein Band aus winzigen Waldmeisterblüten säumt unseren Pfad. Bewundernd schaue ich auf diese kleine Pflanze - seit alters her sei sie ein Wächter des Heiligen Hains. Behutsam steigen wir über vermooste Baumstämme immer weiter hinauf - über uns scheint die leuchtende Felswand fast zu schweben.
Wir spüren die so lebendigen Ätherkräfte, die vielen Wesenheiten und Elementarkräfte, die sich hier auch in den Bäumen ausdrücken und wir bestaunen ein beindruckendes Elfenauge, dass sich im Zusammenwachsen zweier Buchen gebildet hat.
Auf einer Felsstufe vor dem eigentlichen Abri tut sich ein großer Spalt auf, in den wir einige Meter hineingehen können. Eine starke Verwerfungszone ist hier aktiv, das Gestein ist rötlich gefärbt. Wurden hier vielleicht Raetiasteine abgebaut? Jene stark polarisierenden Steine, die für die Aderstraßen und Adernsterne unter so vielen Megalithsetzungen verwendet wurden. Etwas Besonderes strahlt auch hier, der Fels nimmt uns auf und schenkt Geborgenheit.
Wir steigen die letzten Höhenmeter auf, um unterhalb des riesigen Felsvorsprunges zu gelangen. Ein alter befestigter Weg wurde hier mit Steinen angelegt und bald sind die Reste der Mauern des ehemaligen Höhlenschlosses sichtbar. Wir schauen nach oben und bewundern die kunstvollen Farbmuster aus Ockergelb, Rot und Dunkelgrau, die die Natur über Jahrtausende in den Fels gezeichnet hat. Zwischen einem blühenden Wildrosenbusch und einem Holunderstrauch schreiten wir die letzten Meter zur Felswand empor. Ein Weißdornbusch lehnt sich an den Fels, wir gelangen auf die höchste Stelle, eine Plattform auf deren glatter Felsenfläche drei Näpfchen sichtbar sind und lassen uns nieder.
In der Stille begegnen wir dem Ort und der wunderschönen Landschaft, die sich vor uns unter einem strahlenden Himmel ausbreitet. Wir gehen mit den Kräften in Verbindung und lauschen nach außen und nach innen, wir nehmen wahr. Dieses Hinein spüren im Jetzt führt uns in andere Zeitdimensionen, die auf der alltäglichen Ebene nicht sichtbar sind.
Können wir erahnen was die Menschen der Jungsteinzeit, lange noch vor dem Bau dieser Burg und den Kelten, die hier wohl auch schon einen Kultplatz angelegt hatten, hier an diesem Ort gemacht haben? Wozu dienten die Schalen, die Größte von den Dreien fast 5 cm tief?
Die Berge ringsum sind mächtig und unsere Aussicht vermittelt uns den Eindruck in einer Arena zu sein. Wie ein Parabolspiegel reflektiert die Felswand hinter uns mit ihren wunderschönen Naturmalereien in Form eines Göttinnen-Tempels dieses stille Naturschauspiel. Wir fühlen uns liebevoll behütet.
Besonders die Gehrenspitze im Süden lässt ihren Kräftestrom hierher fließen. Diesem Berg vorgelagert erhebt sich eine kleinere Bergkuppe, der Hahlekopf. Er scheint die Energie der größeren Gehrenspitze aufzunehmen und in die Landschaft zu strömen. Ich richte einen Holzstab von der größten Schale über die linke etwas Kleinere, der dann genau auf diese Kuppe weist. Gibt es vielleicht auch einen Zusammenhang mit der Ausrichtung der Schalen?
Wir tauschen uns aus und teilen unsere Erfahrungen:
Hier ist kristalline Kraft präsent und arbeitet mit uns.
Ein energetischer Wasserfall ist spürbar.
Starke Drachenenergie zeigt sich in Form großer Vitalkraft.
Lieblich zentrierende Energie.
Der Ort fragt "Zeig dich, mit was bist du hier?"
Lebenskraft pur.
Beim Ritualstein ist geistig feurige Energie wahrnehmbar.
Die Schalen laden ein in die Tiefe des Felsens zu gehen.
Sich dem Leben und dem Erden-Zyklus hingeben.
Mein Herz schwingt mit der lieblichen Landschaft, die den Herzraum der Erdengöttin in unvergleichlicher Weise sichtbar macht und in diese Felsenarena hinein strahlt.
Ich betrachte die Pflanzen und Büsche, die hier so kraftvoll wachsen. Der Wildrosenstrauch, er ist auch ein Symbol der roten Göttin, der Weißdorn trägt die Weiße Kraft und der Holunder das schwarze Prinzip in sich. Hier findet sich die Dreiheit wieder, die von so vielen alten Kulturen in Form der Erdmutter verehrt worden ist und ich blicke auf den Schalenstein mit den drei Vertiefungen. Es lassen sich 14.000 Bovis-Einheiten messen, hier wirkt eine hohe seelisch-geistige Kraft. Weltweit kann dies an so vielen Tempeln und heiligen Plätzen nach der erweiterten Skala von Blanche Merz mit dem Pendel festgestellt werden.
Wir spüren eine Leichtigkeit, stehen mit beiden Beinen auf dem Boden und schweben gleichzeitig. Langsam lösen wir uns von diesem magischen Ort, diesem Naturtempel, dankbar für die vielen Verbindungen mit den lichten und unsichtbaren Kräften, die wir knüpfen konnten. Mit einem letzten Blick grüßen wir die Landschaft und steigen langsam abwärts in das Dickicht des Waldes, zurück zum Talgrund.